06.01.2020 08:58

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way2smart - gestutzt, verhindert und abgesagt

2015 waren wir uns noch parteiübergreifend einig: mit dem Projekt "way2smart" soll Korneuburg eine Vorreiterrolle übernehmen und im Rahmen eines smart-city Forschungsprojektes den ersten energieautonomen Gemeindewohnbau errichten.
Nach 4 Jahren Verzögerungstaktik kam die ÖVP zum Schluss, statt dem baureifen und ausgeschriebenen Projekt doch einen "Plan B" umsetzen zu wollen, der weder hinsichtlich der Qualitäten, noch hinsichtlich der Kosten genauer definiert ist.
Wir wollen künftig sachlich fundierte Entscheidungen bei eigenen Bauprojekten der Gemeinde, damit sich Nachhaltigkeit durchsetzen kann!

Forschungsprojekt und Leuchtturmprojekt im Masterplan

Im Forschungsprojekt way2smart sollten viele Maßnahmen aus dem Masterplan "ausprobiert" bzw. umgesetzt werden. Es ging um die zentrale Frage: wie können wir Bauträger dazu bewegen, die Wünsche der BürgerInnen aus dem Masterplan in die Realität umzusetzen:
* energieautonom und mit vielfältigem Mobilitätsangebot unterstützt von einem Planungsinstrument für die Energieautonomie der Stadt Korneuburg (Energieautonomieplattform)
* sozial verträglich: einerseits leistbar für die MieterInnen, andererseits auch ohne Aufregung für die AnrainerInnen. Zusätzlich sollte auch das "Miteinander im Gemeindebau" durch Workshops unterstützt werden.

Anhand einer vorbildlichen (masterplankonformen) Sanierung und Erweiterung des Gemeindewohnbaus in der Leobendorferstraße/Kreuzensteinerstraße sollte die Gemeinde Erfahrungen sammeln - um daraus mögliche Anreizsysteme für Bauträger zu schaffen, diesem Beispielprojekte zu folgen.

jahrelanges Kürzen und Verzögern und dann Absage

Doch das Bauprojekt wurde von der ÖVP, insbesondere vom Baustadtrat, jahrelang verzögert. Trotz Grundsatzbeschluss und Forschungsvertrag gab es immer wieder Grundsatzdiskussionen, ob überhaupt ein neuer Gemeindebau - und ob nicht doch Abriss - und ob nicht doch einfach niedrigste energetische Qualitäten. Nach fast 2 Jahren Diskussion wurde dann doch ein (reduziertes) Projekt geplant und ausgeschrieben - und weiter diskutiert.

Nach insgesamt 4 Jahren beschloss die ÖVP gemeinsam mit der FPÖ, die Ausschreibung aufzuheben und kurz darauf ein nicht näher definiertes Projekt ("Plan B")am Standort Leobendorferstraße/Kreuzensteinerstraße auszuschreiben.

Damit sind 4 Jahre Planung und Kosten von rd. 300.000 Euro pfutsch. Die ÖVP begründet ihre Entscheidung mit den hohen Baukosten für way2smart - die einerseits durch die (von der ÖVP betriebenen) Projekt-Verkleinerung und andererseits durch die (von der ÖVP betriebenen) Verzögerungen und dem aktuell sehr hohen Preisniveau im Baugewerbe begründet sind.

Plan B und die neuen Kosten

Der Bürgermeister (bzw. die ÖVP und die FPÖ) vergleicht die Kosten mit einem Genossenschafts-Bauprojekt mit weit niedrigeren Qualitätsstandards und schließt daraus, die Kosten für den Gemeindebau durch eine Neuausschreibung reduzieren zu können.
Im Prinzip wissen wir nichts vom neuen Plan B - nicht einmal die Zuständigkeit für das Projekt wurde festgelegt.

Gemeinderatsbeschluss Plan B - ohne Details
Kostenvergleich Plan B und way2smart

eine Riesen-Chance vertan!

Die ÖVP hat damit Chance, ein soziales Umwelt-Vorzeigeprojekt mit österreichischischer (und internationaler) Bedeutung in Korneuburg umzusetzen komplett vertan.

sachliche Entscheidungen und mehr Kompetenz

plan-do-act-check

Way2smart war sicher das Projekt mit der höchsten Kostentransparenz! Einzelne Qualitäten (Dämmung, Heizsystem, Fenster, Böden...) wurden verglichen und bewusst auch nach Kriterien der Nachhaltigkeit ausgewählt.
Als Grundlage für den "Plan B" diente der m2-Preis eines "normalen" Genossenschafts-Bauprojektes.

Um eigene Bauprojekte der Gemeinde zu verbessern, wollen wir künftig mehr Transparenz und sachliche Entscheidungsgrundlagen für die Qualität der Umsetzung! Es darf nicht mehr nur um die Investkosten gehen - vielmehr um Kosten und Nutzen über den Lebenszyklus eines Gebäudes!