16.06.2021 07:03

Umwelt & Lebensqualität Verkehr & Infrastruktur

Achtung - Gehsteig in Gefahr!

Das "Gesamtkonzept" Donaustraße/Ring sieht vor, dass die Gehsteige im Bereich der Unterführung "zusammengelegt" werden. Für Fußgänger*innen bedeutet das, dass sie künftig für manche Wege 2x über die Donaustraße müssen.
Unsere Einwände im Gemeinderat wurden als "Minderheitenmeinung" abgetan.

Unterstützen Sie unsere Petition - und zeigen Sie so, dass Fußgänger*innen, keine Minderheit sind!

Das Gesamtverkehrsprojekt Donaustraße/Ring

Die ÖVP (mit Zustimmung von SPÖ, FPÖ und NEOS) behauptet, dass das "Gesamtverkehrsprojekt Donaustraße/Ring" zur Verkehrssicherheit beiträgt.
Wir sehen das anders - insbesondere was die Sicherheit von Radler*innen und Fußgänger*innen betrifft.

zentrales Element des "Gesamtverkehrsprojektes" ist ein Kreisverkehr, der "die Flüssigkeit des KFZ-Verkehrs" verbessern soll (und grob ca 1 Mio kosten wird).
Für Fußgänger*innen und Radler*innen ist der Charme eines Kreisverkehrs enden wollend.
Aber wirklich heikel wird's, wenn "so nebenbei" im Zuge dieses Gesamtverkehrsprojekts ein Gehsteig geschliffen - und der andere mit einem Radweg kombiniert wird.

Information - Petition - Befragung

Vor zwei Monaten wurde uns versprochen, dass Anrainer*innen die Pläne noch zu sehen bekommen, BEVOR gebaut wird dass man die Details bespricht und Bürger*innen-Argumente ernst nimmt.

Bisher ist nichts passiert - deshalb
* finden Sie hier Information zu den geplanten Änderungen für Fußgänger*innen und Radler*innen
* können Sie hier eine Petition für den Erhalt beider Gehsteige "unterzeichnen"

Die Petition wollen wir im Herbst an den Gemeinderat übergeben - und hoffen damit untermauern zu können, dass der Gehsteig nicht nur "den GRÜNEN" fehlen würde, sondern auch vielen Menschen, die ihn öfter mal benutzen!

Keiner braucht den Gehsteig?

Fußgängerzählung Mobilitätserhebung 2015
Fußgängerzählung Mobilitätserhebung 2015
Tatsache ist, dass der Knotenpunkt Donaustraße/Ring zu den am stärksten frequentierten Fußwegen in Korneuburg zählt (mehr als 100 Fußgänger*innen pro Stunde). Nicht alle - aber ein großer Teil davon - kommt von der Bahnunterführung (oder geht dorthin weiter).

Es mag schon sein, dass "bahnhofsseitig" mehr Menschen unterwegs sind als "museumsseitig" - aber, dass dort "eh niemand geht", wie in der Diskussion gern in den Raum gestellt wurde, ist schlichtweg falsch.

2x über die Donaustraße bleibt eine Challenge

Ausschnitt Verkehrsunfallkarte 2017-2020
Ausschnitt Verkehrsunfallkarte 2017-2020
Die Donaustraße zu queren ist - sowohl vor, als auch nach der Unterführung - eine nicht ungefährliche Herausforderung. Das sagen nicht nur die Anrainer*innen, es ist auch aus der Verkehrsunfallstatistik ablesbar. Auf https://www.statistik.at/verkehrsunfallkarte/ nachzulesen: seit 2017 gab es jedes Jahr Unfälle mit Personenschaden in diesem Kreuzungsbereich!

Seit Jahren verschoben! Mehr Sicherheit für Fußgänger*innen und Radler*innen

Eine Verbesserung der Situation wird seit Jahren versprochen - und dann wieder verschleppt. Zur Debatte standen:

* Verbreiterung und "Aufdopplung" des Zebrastreifens (FußgängerInnen queren eben - Autos bremsen vor dem "Mugel" ab) - das ist leider nach Ansicht der ÖVP (+SPÖ) den Autofahrern nicht zumutbar.
* deutlichere Markierung im Vorfeld des Zebrastreifens - angeblich sind die Schilder schon so groß... größer geht gar nicht mehr...
* Verlegung des Zebrastreifens um einige Meter Richtung Donau - damit wäre er besser einsehbar (als jetzt direkt nach der Kurve). Allerdings würde auch das manchen Fußweg verlängern (und ev. dementsprechend dann nicht angenommen).

Passiert ist nichts - stattdessen macht das "Gesamtverkehrskonzept Donaustraße/Ring" die Situation für Fußgänger*innen und Radler*innen noch schlechter!

Noch dazu ein Geh-Radweg!

Fuß und Rad in beide Richtungen wird eng!
Fuß und Rad in beide Richtungen wird eng!
Der Grund für den geplanten Wegfall des Gehweges auf der "Museumsseite" (beim ATG) ist die Zusammenfassung der beiden Gehsteige zu einem Geh-Radweg.

Während zurecht überall im Stadtgebiet auf rücksichtslose "Gehsteigradler*innen" geschimpft wird - schreibt man den Radfahrer*innen hier mal wieder vor, auf dem Gehsteig zu fahren. Und auch wenn der Weg durch die Zusammenlegung breiter wird - für Fußgänger*innen und Radler*innen in beide Richtungen wird's da schon eng! Und manchmal sind Fußgänger*innen sogar noch mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl unterwegs)...

Und spannend wird auch noch die geplante Lösung für FußgängerInnen und RadlerInnen, die dann (nach links) in die Klosterneuburger Straße abbiegen wollen.

Dass Fußgänger*innen künftig ihren (ohnehin knappen) Verkehrsraum mit den Radler*innen teilen sollen, kann man wohl beim besten Willen nicht unter Fuß- und Radverkehrsförderung verstehen!

und künftig auch mit Mugl

und künftig auch mit Mugl
und künftig auch mit Mugl
Worum Radler*innen sie in der Unterführung manchmal beneidet haben: Fußgänger*innen konnten bisher "eben" durch die Unterführung gehen. Das soll ausgleichen: künftig "dürfen" auch die FußgängerInnen runter- und raufgehen. Wer gut zu Fuß unterwegs ist, wird's aushalten - für Rolli und Rollator wird's sicher spürbar schlechter.

Denn: Damit auch die Radfahrer*innen den Geh-Radweg benutzen können, muss dieser im Bereich der Unterführung tiefer gelegt werden - angeblich fast bis zum Fahrbahnniveau.