30.01.2021 20:18

Umwelt & Lebensqualität

Die Bäume am Unionssportplatz

Am Unionssportplatz werden 23 Bäume gefällt - und 36 nachgesetzt. Wir sehen in diesem Projekt einen Zugewinn, der sicher nicht sofort, aber schon in einigen Jahren sichtbar und spürbar sein wird.

Was natürlich nicht heißen soll, dass wir keine Verbesserungsvorschläge hätten ;-)

worum es geht:

Die Pappeln am Unionssportplatz sollen schrittweise durch großkronige Bäume ersetzt (und ergänzt) werden. Unter'm Strich werden es mehr Bäume - und unterschiedliche Baumarten.

Im ersten Schritt werden 21 Pappeln und 2 Kastanien im Februar gefällt und noch im Frühjahr werden 36 Bäume (5Feldahorn, 7Hainbuchen, 3Europ.Zürgelbäume, 4Blumeneschen, 5Lederhülsenbäume, 6Geweihbäume, 6Silber-Linden) neu gepflanzt (Stammhöhe ab 2m und einem Stammumfang von 18/20 cm)

Die verbleibenden Pappeln werden zurückgeschnitten und (geplant) in 3 Jahren ersetzt.

Was wir an der Bestandsumwandlung gut finden:

* gemischte, "klimafitte" Baumarten mit breiteren Kronen und damit mehr Schatten (für die Schulkinder, SportlerInnen und auch für die Leut, die nur entlanggehen.
* insgesamt mehr Bäume
* 2stufige Vorgangsweise, sodass der Platz nie ganz "baumfrei" wird
* rasche Nachpflanzung Für die Fällung und den Abtransport sollte der Boden gefroren sein - dann kann auch bereits im Frühjahr nachgepflanzt werden. (deshalb auch der Zeitdruck). Üblicherweise liegt (wegen des Wurzelstocks) in Korneuburg zumindest 1 Jahr zwischen Fällung und Nachpflanzung - in diesem Fall geht's in ein paar Monaten.
* relativ "große" Jungbäume natürlich wär noch größer noch schöner, aber im Vergleich zu den Nachpflanzungen z.B. in der Au sind das doch schon "richtige Bäume".

Warum müssen die Pappeln weg?

Der Fachgutachter hat festgestellt, dass sich an den Pappeln sog. "Wassertriebe" und Hohlräume gebildet haben. Er attestiert daraus eine eingeschränkte Verkehrssicherheit durch Kronenkappung vor rund 7 Jahren mit nachfolgend einsetzender Morschung, Dürrästen, Windbruch und weiteren Defekten.

Wenn es zu Astbrüchen kommt und Schaden dadurch entsteht, haftet die Schulgemeinde als Eigentümerin der Bäume.

Aber abgesehen von der Haftung: es geht immerhin um den Schulsportplatz und es besteht jedenfalls ein gewisses Risiko, dass bei Astbruch Kinder betroffen wären - und das will wohl keiner bewusst eingehen.

Klimaschutz große und kleine Bäume

Unions-Sportplatz heute und später (eigene Collage)
Unions-Sportplatz heute und später (eigene Collage)
Ein großer Baum speichert mehr CO2 aus der Luft, als ein (frisch gepflanzter) kleiner. Die CO2-Bindung hängt aber auch vom Wachstum eines Baumes ab und von der Baumart (generell speichert Hartholz mehr CO2 als Weichholz).

Die Pappeln wurden damals (wie auf vielen Sportplätzen) vor Allem als Windschutz gepflanzt. Sie wachsen schnell und werden hoch.
Die nun vorgesehenen Bäume können "nur" bis zu 20-30 m hoch werden (im Vergleich, der danebenliegende Wohnbauten mit Bauklasse III - aber die Kronen werden breiter und bieten künftig am Sportplatz (und für die angrenzenden Gehsteige) auch mehr Schatten. Und den werden wir in den nächsten Jahrzehnten immer mehr brauchen!

Das untenstehende Bild ist unser Versuch, Umwelt"kosten" und -nutzen des Projekts darzustellen. Natürlich nicht sofort, aber bereits kurz- bis mittelfristig ist die Bestandsveränderung ein Zugewinn für Klima und Ökologie.

nix zu kritisieren?

Gemeinde-Info zum Unionsspielplatz
Gemeinde-Info zum Unionsspielplatz

natürlich fällt uns da immer was ein - in diesem Fall wäre vor Allem die Kommunikation verbesserungsfähig gewesen.

Politik:Die Information über das Projekt kam auch für uns sehr kurzfristig - konkrete (aber auch nicht alle) Unterlagen haben wir erst im Vorfeld der Stadtratssitzung (auf Nachfrage) bekommen.

BürgerInnen: an die AnrainerInnen wurde ein Schreiben versandt (dessen Inhalt wir nicht kennen). "Betroffen" sind natürlich aber auch Alle, die Wir haben deshalb urgiert, dass die am Sportplatz vorbeigehenden Menschen durch Plakatständer ebenfalls informiert werden - denn "zuerst wird gefällt" - und ohne Info, was dort passiert, regt das natürlich auf. Immerhin steht inzwischen auch auf der Homepage der Stadtgemeinde. Im Vergleich zur (unserer Meinung nach etwas "übertrieben-euhporischen") Kommunikation zur Au wird hier nicht nur die Aufforstung erwähnt, sondern auch, dass Bäume fallen.

Wir schlagen aber auch vor, die SportlehrerInnen noch einzubinden und ihre Erfahrungen (Bedarf an Schatten und Windschutz) ggf bei der Neubepflanzung noch zu berücksichtigen.
Und in weiterer Folge wäre es auch schön, zur Information der SchülerInnen einen kleinen Flyer o.ä. zu gestalten - in den Biologie-Lehrplan würde das jedenfalls passen.