15.07.2019 19:39

Umwelt & Lebensqualität

Klimanotstand auch in Korneuburg?

Der heißeste Juni aller Zeiten - und nach einer kurzen Verschnaufpause wird's auch im Juli wieder an die 40 Grad gehen. Wir alle bekommen einen "Vorgeschmack" auf den Klimawandel.
Doch wie ernst nimmt die Korneuburger Stadtpolitik den Klimawandel? Wie reduzieren wir den Korneubuger Beitrag dazu - und wie bereiten wir uns auf noch heißere Sommer in der Stadt vor?

Klimanotstand?

In den letzten Monaten haben auch in Österreich einige Städte den "Klimanotstand" ausgerufen. Das bedeutet, dass sie erkannt haben, dass es eine Klimakrise gibt und die bisherigen Maßnahmen nicht gereicht haben, um diese zu begrenzen.

Ob der Korneuburger Gemeinderat diese Erkenntnis teilt? Auch wir werden diese Frage in der kommenden Gemeinderatssitzung stellen.

Was kann die Stadtgemeinde Korneuburg tun?

Wir wollen, dass eine Reihe von Maßnahmen gesetzt wird, um den CO2-Fußabdruck unserer Stadt zu reduzieren.

* Beschlüsse des Gemeinderates auf Klimarelevanz prüfen - und bei negativen Auswirkungen Ausgleichsmaßnahmen durchführen
* Bebauungsvorschriften überarbeiten - stärkere Berücksichtigung von Energieverbrauch, Bodenversiegelung, Dach- und Fassadennutzung für Energiegewinnung und/oder Begrünung
* Mehr Priorität für den klimafreundlichen Fuß- und Radverkehr
* Energieverbrauch der gemeindeeigenen Gebäude reduzieren
* "Aufforstung" in der Stadt - und in der Au

Nachhaltigkeit als das neue Normal

Wir wollen, dass nachhaltiges Handeln nicht immer "extra durchgeboxt" werden muss - und Entscheidungen immer wieder dem Diktat des "es war schon immer so" unterworfen werden.

Mit einer Prüfung von Gemeinderatsbeschlüssen auf ihre Klimarelevanz kann in Korneuburg nachhaltiges Handeln zur Maxime werden - und Ausnahmen davon wären zu begründen und auszugleichen!

Was wir jetzt verabsäumen, wird den kommenden Generationen teuer zu stehen kommen.
Business as usual schadet unserer Gesundheit und ist nicht enkeltauglich: schon jetzt haben wir mehr "Hitzetote" als Verkehrstote - und die Kosten für den Klimawandel werden sich bis zur Mitte des Jahrhunderts noch vervielfachen. Lt. Global2000 betragen allein die wetter- und klimabedingten Schäden in Österreich schon jetzt rd 1 Mrd Euro pro Jahr - und da ist vieles noch gar nicht eingerechnet!

Deshalb wollen wir lieber jetzt den Klimanotstand ausrufen und handeln - als später in Erklärungsnotstand kommen, wenn wir von unseren Kindern und Enkeln gefragt werden "Ihr habt es doch gewusst - warum habt ihr nichts dagegen getan?"