23.09.2014 20:16

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Große Fische im Werftarm - Grüne sind skeptisch!

Werft-Bad. Photo: René C. Kiesler

Dem Riesengeschäft des SEFKO mit einer "Winter-Schiffsanlegestelle" im Werftarm stehen die Grünen sehr skeptisch gegenüber. Denn große Fische können auch große Probleme machen, die sich nicht mit einem "machen wir schon" vom Tisch wischen lassen. Klein & sorgsam geplant könnte dieses Projekt schon was werden - wenn über mögliche Problemfelder "Drüberfahren" wird, spielen die Grünen aber sicher nicht mit.

Ursprünglich 10 (jetzt meines Wissens 6) Schiffe, die im Werftarm überwintern und von korneuburger Firmen saniert werden, dazu zwei Schiffsanlegestellen auch im Sommer, die uns 50.000 Touristen bringen - Roland Raunig und Robert Zodl verkünden den Hunderttausend-Coup für Korneuburg - und vermischen nebenbei Birnen mit Äpfeln.

Kosten?

Um den Erfolg eines Geschäftes messen zu können, wären neben den erhofften Einnahmen auch die notwendigen Investitionen und laufenden Kosten zu berücksichtigen. Konkrete Aussagen dazu gab es dazu auch im Vorstand des SEFKO nicht, lediglich eine Daumen x Pi Schätzung der Amortisationszeit.

50.000 TouristInnen durch die Schiffsanlegestelle?

Können natürlich aussteigen - aber werden sie auch? Wie kommen die dann in die Stadt? Und was machen sie da? Wenn wir wenigstens die Synagoge schon hätten, wäre das ja vielleicht ein Anziehungspunkt...

Wirtschaftsboom durch Schiffssanierung?

Toll, wenn Gewerbebetriebe die Möglichkeit bekommen, ihre Dienste anzubieten. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden. Ob sie die Aufträge bekommen, ist damit nicht gesagt. Aber klar ist schon, dass Arbeiten in den Schiffen am Wasser besonders sorgsamen Umgang mit Chemikalien, Stäuben etc. bedürfen. Wir haben das Gelände schon einmal um teures Geld sanieren lassen müssen!

Auch wenn uns versichert wurde, dass keine Außenarbeiten stattfinden (auch das gab es schon im Werftarm - und wer passt da künftig drauf auf?) und die Schiffsmotoren nicht laufen werden (die Stromversorgung für so ein Schifferl braucht mehr als eine Starkstrom-Steckdose hergibt) - da gibt es einiges an Regelungsbedarf, der vielleicht schon angedacht, aber noch nicht umgesetzt ist. Und wir bezweifeln ernsthaft, dass sich das bis Mitte November ausgeht.

Einbindung der Nachbarn?

Immerhin gab es nach dem ersten Aufschrei Gespräche mit Ruder- und Fischereiverein. Die Einbindung im Vorfeld hat aber nicht funktioniert - sonst wären vielleicht schon beim ersten Einreichversuch die Bedürfnisse des Rudervereins (Trainingszone!) berücksichtigt werden können. Auch der Werft-Arbeitskreis der Stadterneuerung hat erst durch die Presseaussendung von Raunig & Zodl davon erfahren. Alles ein bissl spät - wenn man die Leut tatsächlich einbinden und nicht nur informieren will.

Alternative gar nix?

Klein & sorgsam geplant könnte dieses Projekt sicher sinnvoll sein - aber die Entscheidung, ob wir uns in dieses Abenteuer stürzen (auch der Immofonds ist mit seiner Geschäftsidee gründlich baden gegangen) sollte auf einer vernünftigen Projektkalkulation (vor allem auch unter Berücksichtigung von Umweltauflagen) basieren und nicht auf Hoffnungen auf den großen Fisch!