14.05.2011 10:25

Umwelt & Lebensqualität

Grundwasserverunreinigung in Korneuburg

Die aufgetretene Grenzwertüberschreitungen in einem Brunnen in der Laaer-Straße sind nicht gesundheitsgefährdend - der Informationsfluss für die Bevölkerung lässt aber zu wünschen übrig!

Die Bezirkshauptmannschaft als Wasserrechtsbehörde hat diese Woche über eine festgestellte Grundwasserverunreinigung in einem betrieblich genutzten Brunnen in Korneuburg informiert. Im Zuge einer Kontrolle nach einem Störfall im Herbst 2010 wurden mehr als 20 Brunnen untersucht – in einem wurde eine massive Grenzwertüberschreitung des Pestizides Thiamethoxam festgestellt. Gesundheitsgefährdend ist die Belastung aber nicht! (Details siehe unten)

Offen ist für uns vor allem die Frage des Informationsflusses! Wieso hat niemand von dem Vorfall 2010 gehört? Wir diskutieren hier über Messergebnisse 1/2 Jahr nach einem Vorfall, seither hat die BH rd. 20 Brunnen untersucht - warum hat das so lang gedauert? Wann wurde die Gemeinde über eine mögliche Grundwasserverunreinnigung informiert? Wie hat die Gemeinde Informationen weitergegeben? Diese Fragen - und eine Verbesserung des Informationsflusses - werden uns sicherlich noch eine zeitlang beschäftigen.

Aufgrund des Grundwasserflusses geht die BH mit Sicherheit davon aus, dass diese Belastung nicht auf den Störfall zurückzuführen ist, sondern es sich wahrscheinlich um eine punktuelle Überschreitung aufgrund fehlerhafter Ausbringung des Pestizids in der Landwirtschaft oder Gärten handelt. Das mag sein - ob dieser Rückschluss ein halbes Jahr nach dem Vorfall gerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt. Die Bezirkshauptmannschaft ist jedenfalls zuständig für die Überprüfung von Notfallsplänen für Betriebe, die die Umwelt gefährden können - und sie ist auch zuständig für die Überprüfung der Qualität unseres Grundwassers. Dass KorneuburgerInnen aufgrund des verzögerten Informationsflusses skeptisch gegenüber den Informationsinhalten sind, darf dann wohl nicht verwundern!