29.09.2014 18:23

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Abfahrt Mitte - 'light' ist Ökoschmäh!

Die Abfahrt Mitte wird auch durch den Zusatz "light" nicht zum Umweltprojekt. Das ist die Conclusio der Grünen nach ihrer Diskussion am "Grünen Tisch" am vergangenen Montag. "Nach intensivem Studium der spärlichen Unterlagen und einem Vergleich zum ursprünglichen Projekt Abfahrt Mitte mussten wir feststellen, dass der Zusatz light lediglich ein Ökoschmäh ist" erläutert GR Helmut Stranzl die Ablehnung der Grünen.

„7.000 oder 11.000 Fahrzeuge auf der Hofaustraße ergeben eine unzumutbare Belastung der AnrainerInnen, der eine Entlastung der Hauptstraße von rd. 2.000 Fahrzeugen gegenübersteht. Abgesehen davon, dass die technische Machbarkeit dieser light-Variante schwer in Frage zu stellen ist – und das Natura2000 Gebiet Au würde jedenfalls in Mitleidenschaft gezogen“.



Wie StR Mikura und Bgm Gepp schon im Gemeinderat zugegeben haben, weiß noch keiner so ganz genau, wie diese Abfahrt Mitte ‚light‘ aussehen und was sie kosten soll – dennoch ist sie für die ÖVP offenbar die einzige Lösung. „Wenn die ÖVP meint, die Abfahrt Mitte ligth dient zur Erschließung von Werft/Exerzierplatz und Gericht – wie wirkt es sich städteplanerisch aus, wenn der Bereich zwischen Bahn und Donau zwar an die Autobahn, nicht aber an die Stadt angeschlossen wird? Und wenn das Land Niederösterreich die Gemeinde nur unterstützt, wenn die Abfahrt an die B3 angeschlossen wird, wo liegt dann noch der große Unterschied zwischen ‚hard‘ und ‚light‘?“

so GR Stranzl.



Die Grünen drängen darauf, sich nicht auf die teure Un-Lösung einer 4. Autobahnabfahrt zu versteifen, sondern endlich nach Alternativlösungen zu suchen. Ihre Eckpunkte:

Anbindung von Werft/Exerzierplatz und Gericht geht vorrangig ans Stadtzentrum und an die Bahn!
Sicherstellung einer direkten Fuß- und Radverbindung zur Bahn,
ev. gekoppelt mit einer Unterführung in der Hofaustraße zur Entlastung der Donaustraße
Verzicht auf verkehrserregende Betriebe in der Werft und ein Überdenken der Bebauungsrichtlinien im Bereich Exerzierplatz

Eine solche Lösung wäre nach billiger und würde – im Gegensatz zur Abfahrt, kaum zusätzlichen Verkehr anziehen. Davon sind die Grünen überzeugt. Stranzl: „Wenn die Bahn dadurch attraktiver wird als die Straße, könnten wir sogar mit einer tatsächlichen Verlagerung von der Straße auf die Schiene rechnen! Wir fordern deshalb, dass Kosten/Nutzen einer solchen Abfahrt-freien Variante ebenfalls berechnet werden.“ Das würde auch der Vereinbarung entsprechen, die die Grünen nach der Gemeinderatswahl mit der ÖVP getroffen haben.

11 Mio Euro für eine 4. Abfahrt, die mehr Verkehrsproblem als –lösung ist, davon 6 Mio Euro für die Gemeinde, das können wir uns auch dann nicht leisten, wenn uns das Land Niederösterreich mit 1-2 Mio unterstützt.