27.08.2010 00:15

Allgemeines Gemeinde & Budget Umwelt & Lebensqualität

Der 4er kommt weg - Müllsparen ist nicht mehr angesagt :-(

Der Gemeinderat hat gegen unsere Stimmen beschlossen: die 4wöchige Müllabfuhr wirds nicht mehr geben. Wer weniger Müll produziert wird künftig genauso viel zahlen, wie die anderen...

Elisabeth Kerschbaum und Maria Faber
Ab September wird die Möglichkeit der 4-wöchigen Müllabfuhr bei 80 und 120 l Containern eingestellt. Das hat der Gemeinderat im Juli gegen die Stimmen der Grünen beschlossen. Damit erhöhen sich die Müllgebühren für diejenigen, die sparsam mit ihrem Müll umgehen, um mehr als 70 Euro im Jahr!


Für die Grünen ist das ein Schritt in die völlig falsche Richtung!

Der Umweltbericht der Stadtgemeinde zeigt, dass Korneuburg nicht unbedingt ein Musterschüler bei der Mülltrennung ist. Das Müllaufkommen (insbesondere bei Rest- und Sperrmüll) liegt 5-20 % über dem NÖ Durchschnitt. Durch die Streichung der 4wöchentlichen (statt 14tägigen) Müllabfuhr wird dieses Problem noch verschärft!

Und warum?

Die Müllgebühren mussten erhöht werden (letzte Erhöhung 2007!). Darauf hat auch der Prüfbericht des Landes hingewiesen. Die Gemeinde ist gesetzlich verpflichtet, ihre „Gebührenhaushalte“ – also alle Einnahmen und Ausgaben, die z.B. durch die Müllabfuhr (Wasser, Kanal…) entstehen, sind getrennt und ausgeglichen zu führen. Davon war Korneuburg weit entfernt – zuletzt wurden die Gebühren 2007 erhöht. Um die allgemeine Gebührenerhöhung möglichst niedrig zu halten, wurde kurzerhand beschlossen, die 4wöchige Müllabfuhr zu streichen. Mehr als 600 korneuburger Haushalte sind davon betroffen – und zahlen künftig mehr als 70 € mehr pro Jahr. Für alle anderen (80 und 120 l-Container) macht die Erhöhung lediglich knapp 4 € pro Jahr aus!



Die Argumentation, dass „es unmöglich ist, mit einem 80l Container 4 Wochen lang auszukommen“ wird in 600 Haushalten widerlegt. Die Unterstellung, dass diese dann ihren Müll gratis zum Scheibenstand bringen oder gar in öffentlichen Mistkübeln entsorgen, ist lächerlich (im übrigen kann man ja auch am Scheibenstand für extra-gebrachten Müll was verrechnen). Auch viele andere Gemeinden bieten ein differenziertes System bei den Müllmengen und Abholungsintervallen an – gerade jetzt, damit die BürgerInnen vom Müllsparen und –trennen auch profitieren. Korneuburg ist anders – leider.



Wenn auch Sie von der massiven Erhöhung betroffen sind: ärgern Sie sich nicht nur im Stillen! Sie können Ihren Ärger auch dort ablassen, wo er verursacht wurde: buergerservice@korneuburg.gv.at