21.03.2021 21:05
Umwelt & Lebensqualität Verkehr & Infrastruktur
Donaustraße Ring - die eierlegende Wollmilchsau
Das Grobkonzept für eine neue Verkehrslösung im Bereich Donaustraße/Ring ist für die ÖVP eine eierlegende Wollmilchsau, die den KFZ-Verkehr flüssiger und den Fuß/Radverkehr sicherer macht.
Die relativ teure Lösung ist lt. ÖVP so perfekt, dass die dort wohnenden BürgerInnen nicht mehr befragt werden sollen, sondern bestenfalls die Grobplanung präsentiert bekommen.
Wir sehen im Projekt Vor- und Nachteile für die Sicherheit des Fuß/Radverkehrs und manche Nachteile könnte man einfach noch ausbessern. Aber wenn keine Nachdenk- und Gesprächsbereitschaft besteht, dann lehnen wir das Projekt halt ab.
2x Straßenquerung macht's nicht sicherer
Die derzeit beidseitigen Fußwege durch die Unterführung werden zu einem Fuß/Radweg auf der Bahnhofsseite zusammengefasst. Dadurch müssen FußgängerInnen aus dem Bereich Klosterneuburgerstraße kommend 2x die Straße queren, wenn sie am Ring (z.B. zur Schule) weitergehen wollen.Auch wenn die Zebrastreifen durch die Absenkung des Rad/Fußweges etwas sicherer werden: Bisher können sie auf der Minnichseite bleiben und müssen gar nicht über die Straße.
Die Kurve bei der "Problemquerung" (donauseitig) bleibt und die Verlagerung des Radverkehrs auf die Ebene der FußgängerInnen macht das zu-Fuß-Gehen auch nicht sicherer.
Der Kreisverkehr mit Fuß/Radwegquerung
Nicht jeder Kreisverkehr schafft flüssigeren KFZ-Verkehr. Wenn - wie in diesem Bereich - in der Hauptverkehrszeit auch viele FußgängerInnen und RadlerInnen unterwegs sind, wird das mit der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr nicht immer gleich klappen.Mag sein, dass der Kreisverkehr trotzdem mehr zur Flüssigkeit des KFZ-Verkehrs und beiträgt als eine Ampellösung (bei weniger Verkehrsaufkommen kann man auch eine Ampel auf gelb-blinkend schalten) - wir sind der Meinung, das sollte doch eine Verkehrsflussberechnung herausgefunden werden (und nicht durch ein "es ist so" des Baustadtrates.
Die weitläufige Abflachung ist super, aber....
Um den Kreisverkehr platzmäßig "eben" unterzukriegen ist eine weitläufige Abflachung des Straßengefälles notwendig. Das ist natürlich im Vergleich zu jetzt insbesondere für die RadlerInnen ideal. Insofern könnten sie durchaus weiterhin auf der Straße fahren und müssten nicht den FußgängerInnen den Platz wegnehmen.Klar ist allerdings auch, dass die Bauzeit durch die Tieferlegung (und den Kreisverkehr) doch um einiges länger dauern wird - und auf die Zwischenlösung während dieser Zeit sind wir schon gespannt.
Warum nicht mit den Betroffenen reden bevor der Plan fix ist?
Insbesondere der Zebrastreifen im Bereich Donaustraße/Klosterneuburgerstraße ist seit vielen Jahren eine gefährliche Stelle, auf die AnrainerInnen immer wieder aufmerksam machen.Jahrelang war weder die von den AnrainerInnen gewünschte Aufdoppelung des Zebrastreifens (zwecks Abbremsen des KFZ-Verkehrs), noch ein Spiegel (zur Verbesserung der Sicht auf die FußgängerInnen, noch ein "Vorverlegen" der Blinktafel vor die Kurve (damit Autofahrer rechtzeitig sehen, dass da Fuß/RadfahrerInnen queren wollen) möglich.
Jetzt kommt die eierlegende Wollmilchsau - mit der die AnrainerInnen zwar vielleicht etwas sicherer, dafür aber viel häufiger über diesen Zebrastreifen gehen müssen.
Nachdem keine Bereitschaft besteht, die Meinung der Betroffenen anzuhören und über ihre Argumente auch noch nachzudenken, besteht von Seiten der GRÜNEN auch keine Bereitschaft Vor- und Nachteile des Projekts abzuwägen und unter Umständen doch noch zuzustimmen.