13.01.2025 12:24

verschwundene Antworten der Bürger:innen

10 Jahre Leitbild im Jahr 2024 war Anlass für eine kleine Feier und eine große Bürger:innen-Zufriedenheits-Befragung. Die Befragung wurde überparteilich abgestimmt und wir alle haben uns über eine rege Beteiligung gefreut.
Dass in der Kommunikation der Ergebnisse die "unangenehmen Antworten" unter den Tisch gefallen sind, ist allerdings ein herber Wermutstropfen. Denn genau diese Antworten sollte die Stadtpolitik sich zu Herzen nehmen und daran arbeiten!

hohe Beteiligung - hohe Zufriedenheit

Dass mehr als 1.700 Bürger:innen sich Zeit genommen haben, den Fragebogen auszufüllen, ist toll und zeigt, dass den Korneuburger:innen die Entwicklung der Stadt am Herzen liegt. Auch die hohe Zufriedenheit mit der Lebensqualität in Korneuburg ist sehr erfreulich.
Auch von unserer Seite herzlichen Dank an Alle, die sich an der Befragung beteiligt haben! Wir nehmen die Ergebnisse ernst!

Unzufriedenheiten sind politische Herausforderungen!

Damit das auch so bleibt (oder sogar noch besser wird) sollte sich die Politik aber insbesondere auch die Themen ansehen, mit denen die Korneuburger:innen unzufrieden sind - und daran arbeiten!

Negative Bewertungen gab es vor Allem in den Bereichen:
* Werftentwicklung (Signa-Projekt) ca 90%
* leistbares Wohnen (73%)
* Klimawandelanpassungs-Maßnahmen (65,9%)

Werft - Antworten verschwiegen

Ob und welche Frage zur Werft-Entwicklung gestellt werden soll, wurde politisch ausgiebig diskutiert. Denn natürlich ist das derzeit das "heiße Eisen" in der Stadtpolitik. Deshalb haben wir uns gemeinsam für eine "offene Frage" entschieden. Diese sind zwar schwieriger auszuwerten - bieten aber mehr Möglichkeiten, die tatsächlichen Anliegen auszudrücken.

57 % der Fragebögen enthielten auch eine Rückmeldung zum Thema Werft - die positiven Äußerungen zum Signa-Projekt waren dabei verschwindend.
Mehr als 90% derer, die eine Rückmeldung abgegeben haben, wollen dass die Werftinsel als öffentlich zugänglicher Erholungsraum erhalten bleibt, ohne große Bauprojekte oder Wohnbebauung, und dass die Natur und Umwelt geschützt werden.
Bebauung - wenn, dann auf dem Festland und vor Allem mit leistbaren Wohnungen und nicht mit Luxus-Immobilien!

Diese Antworten werden in der bunten Broschüre zu den Ergebnissen nicht einmal annähernd erwähnt! Ein Schlag ins Gesicht für Alle, die sich die Mühe gemacht haben, ihre Meinung zur Werftentwicklung kund zu tun!

leistbarer Wohnraum und Generationenwohnen

Mit der Verfügbarkeit von leistbarem Wohnraum und attraktiven Angeboten für alle Generationen sind nicht einmal ein Drittel der Korneuburger:innen zufrieden.

Hier gibt es (österreichweit) klaren Nachholbedarf!
Speziell in Korneuburg:
* Weiterführung der Sanierung und des Ausbaus von Gemeindewohnungen
* Grundflächen vorrangig für Genossenschafts-Wohnbau

Mit dem K2 (Leobendorferstraße/Kreuzensteinerstraße) hat die Gemeinde erstmals seit langem zusätzliche Gemeindewohnungen errichtet - und auf unser Drängen (und aufgrund der guten Förderungen) zuletzt auch energetisch effizient umgesetzt.
Mit dem Kauf der Grundstücke im ehemaligen Landesjugendheim (Siehe Auch Gemeinderatssitzung 12/24
ist auch die Sanierung eines Gebäudes zur Nutzung für Gemeindewohnungen geplant - und andere Grundstücke sollen für sozialen Wohnbau verfügbar gemacht werden.

Die Schaffung von leistbarem Wohnraum ist Bohren harter Bretter und erfordert (auch finanzielles) Engagement der Gemeinde - oder auch des gemeindeeigenen Immobilienfonds SEFKO.

Klimawandel-Anpassung

Die Grafik zur Zufriedenheit mit den Klimawandelanpassungsmaßnahmen wurde zwar im Rathaus präsentiert - im schön gedruckten Heftchen an alle Haushalte ist sie aber auch wieder verschwunden.

So ist es leider auch in der Korneuburger "Tagespolitik": So haben wir in der letzten Gemeinderatssitzung zwar die Fortsetzung unserer Mitgliedschaft in der (Klimawandelanpassungs-Region) KLAR-10vorWien beschlossen (Kosten rd. € 2.000,- / Jahr) - geht es nach dem Willen von ÖVP (SPÖ?FPÖ?NEOS?), wird gleichzeitig an der Aufschließung eines riesigen versiegelten Gewerbegebietes gewerkelt.

Klimawandelanpassung ist mehr!

In den letzten Jahren wurden im Korneuburger Stadtgebiet mehr Bäume gesetzt als gefällt. Es gibt also schon eine kleine Bewegung in die richtige Richtung - aber das ist zu wenig!

* Wir müssen auch auf den Baumbestand achten!
* Wir müssen die Versiegelung eindämmen!
* Wir müssen auch Dächer und Fassaden für Begrünung nutzen!

Und wir müssen die Bürger:innen ernst nehmen, und an den, für sie wichtigsten Themen für Korneuburg arbeiten!