25.10.2024 11:31
Highlights aus dem ÖEK
3 Bahnunterführungen für den Fuß- und Radverkehr, eine "grüne Achse" hinter dem Friedhof, die Renaturierung der Au und mögliche Freiflächenwidmungen im Bebauungsplan sind aus unserer Sicht die Highlights des Örtlichen Entwicklungskonzepts - das nach der Begutachtung im September nun bald im Gemeinderat abgestimmt wird.
Das Örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) - worum geht es?
Das Örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) soll die strategische Ausrichtung der Stadtentwicklung langfristig festgelegt werden. Das ÖEK dient vor Allem dazu, künftige Widmungen (Flächenwidmungs- und Bebauungspläne) zu vereinfachen, wenn sie dem ÖEK entsprechen.Bis 7. Oktober konnten Stellungnahmen zum Entwurf des ÖEK abgegeben werden - die nun "zu behandeln" sind - bevor es im Gemeinderat beschlossen wird.
Wir werden dem ÖEK im Gemeinderat nicht zustimmen - weil einige No-gos darin verankert sind (siehe nächster Artikel).
Es sind aber auch Vorhaben in das ÖEK eingeflossen, für die wir uns in den letzten Jahren immer wieder eingesetzt haben - und wir uns jetzt freuen, sie im ÖEK wiederzufinden. Die wollen wir bei aller Kritik nun nicht unter den Tisch fallen lassen!
Bahnunterführung Kwizdastraße - win-win für beide Seiten
Hier gab es mal eine Bahn-Überführung für Fußgänger:innen - die aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste. Im Zuge der Raumordnungsplan-Änderung 2022 haben wir hier eine Bahn-Unterführung ins Spiel gebracht, die nun auch im ÖEK (als Plan) festgeschrieben wurde.win für den Siedlungsbereich an der Westbahnstraße
Der Siedlungsbereich an der Westbahnstraße erhält damit eine fußläufige Einkaufsmöglichkeit im Gewerbegebiet Süd.
win für den Siedlungsbereich am Ende der Hovengasse und die Mitarbeiter:innen der Betriebe im Gewerbegebiet Süd
denn die bekommen jetzt die Möglichkeit, direkt (fuß/radläufig) in das Erholungsgebiet an der Donau zu kommen.
Bahnunterführung Donaustraße
Im Zuge der Errichtung des Kreisverkehrs wurde beim Umbau der Unterführung der Gehweg auf einer Straßenseite entfernt.Grund dafür war die Errichtung eines Fuß/Radweges auf der anderen Straßenseite über den wir lange gestritten haben - aber jetzt ist er nun mal da.
Der Wegfall des Gehsteiges auf der Museums-Seite hat die Anrainer:innen aber doch so weit auf die Barrikaden getrieben, dass im Gegenzug nun dieses Projekt einer "zweiten Röhre" für diesen Fuß/Radverkehr entstanden ist.
Dass dieser jetzt jetzt auch ins ÖEK Einzug gefunden hat, finden wir natürlich gut - auch wenn die Lösung "Radverkehr auf die verkehrsberuhigte Straße - Gehsteig auf beiden Seiten" die einfachere und kostengünstigere Variante gewesen wäre.
am Scheibenstand und "Spange"
Der Bahnschranken am Scheibenstand soll (jetzt aber wirklich dann endlich einmal) durch eine Fuß-/Radweg-Unterführung ersetzt werden - der KFZ-Verkehr (und ebenfalls Fuß/Radverkehr) künftig über "die Spange" von der B3 zur Werft führen.Damit wird die Verbindung zu unserem Naherholungsgebiet Au für Fußgänger:innen und Radler:innen enorm aufgewertet.
Einziger Wermutstropfen: Für die Anrainer:innen der Spange an der B3 wird das zu einer Mehrbelastung führen - umso wichtiger ist es, sie rechtzeitig einzubinden und Lösungen zu finden, um diese Zusatzbelastung möglichst durch Grüngürtel o.ä. auszugleichen – und zusätzlich induzierten Verkehr durch eine Abfahrt Donau und ein Gewerbegebiet am Postweg zu verhindern!
Den Katastrophenfall mitdenken: Beim Hochwasser im September war die Bahnunterführung in der Donaustraße "geflutet" und musste gesperrt werden. Es war natürlich ein "unübliches" Hochwasser, weil die Überschwemmung nicht durch die Donau, sondern vom Starkregen und vom Grundwasser entstanden ist.
Dennoch sollten/müssten wir das jetzt mitdenken und Lösungen suchen, die notfalls eine Überquerung der Bahn - zumindest für die Einsatzkräfte - ermöglichen.
Das gehört bei den Verhandlungen zur Unterführung Scheibenstand mitgedacht - und auch im Katastrophenschutzplan verankert! Aber zweiteres ist eine eigene Geschichte...
Grüne Spange hinter dem Friedhof ...
... als Alternative für Fuß(+Rad?)Verkehr zur B3!Und auch der geplante Weg „hinter dem Friedhof“ als Alternative zur B3 stellt unserer Ansicht nach ein Highlight im ÖEK dar. Er könnte zwar etwas früher beginnen – und vor Allem auch für den Radverkehr nutzbar gemacht werden – aber das wird sich ja hoffentlich in der konkreten Planung noch durchsetzen lassen.
Für das Siedlungsgebiet an der Stockerauerstraße wird damit ein attraktiver Wege zum Bahnhof und in die Au abseits der "ungemütlichen" B3 geschaffen!
Freiflächenwidmungen im Bauland!
Leider sind auch in Korneuburg nicht alle "Gärten" grün. Als Prototyp bietet sich hier der "Gartenpark Korneuburg" an (der insgesamt eine "eigene Geschichte" ist).Statt den versprochenen Grünflächen gibts fast 100% Beton und einige Swimmingpools ohne Wasser.
Das ÖEK hält "die Sicherung eines Anteils von unversiegelten Grünflächen im Bauland durch Festlegung eines prozentuellen Anteils an Freiflächen, die nicht versiegelt werden dürfen." fest.
Absichtserklärungen zur künftigen Freiflächenwidmung gab es schon einige - zuletzt auch für die Planungen im Zuge der laufenden (bereits verlängerten) Bausperre - wirklich umgesetzt wurde sie bisher nur beim Augustinerkloster und auf der "Zirkuswiese".
Aber hoffen wir mal, dass die Festschreibung im ÖEK
auch zur verstärkten Nutzung dieser Widmung motiviert!
Re-Naturierung der Au
Die Auwald-Flächen im Besitz der Stadtgemeinde Korneuburg liegen zwar inmitten des Natura2000-Gebietes "Tullnerfelder Donauauen" - werden aber großteils forstwirtschaftlich betrieben. Die naturnahe Bepflanzung, die im Managementplan des Natura2000-Gebietes angeführt ist, spielt bei Aufforstungen eher keine Rolle - wichtig ist die Wirtschaftlichkeit.Jetzt ist erst mal im ÖEK festgehalten: Sicherung & Erhalt des Auwaldes; Prüfung einer möglichen Revitalisierung und Renaturierung gemeindeeigener Flächen sowie Flächen anderer Grundeigentümer unter Berücksichtigung der Aspekte der Biodiversität
Für uns ein Grund zum Feiern - wenn das Thema Biodiversität künftig auch bei gemeindeeigenen Auwaldflächen (wieder) an Bedeutung gewinnt!