09.04.2017 12:07

Stockerauerstraße: Endlich kommt der Bügel weg!

Radübergang Bahn Stockerauerstraße

Bremsen, absteigen, durchwurschteln, aufsteigen weiterfahren - oder doch einfach drum herum?
Der "Schutzbügel" für RadfahrerInnen auf der Stockerauerstraße war allen RadlerInnen der Stadt ein Dorn im Auge. Jetzt kommt er weg - so hat der Gemeinderat am 29. April beschlossen!

Bügel war ein Sicherheitsrisiko!

Dass die alte Bügellösung die RadfahrerInnen (und die FußgängerInnen) mehr gefährdet als schützt, war ein Dauerbrenner: Egal ob Absteigen oder Rundherumfahren: die komplizierte Situation lenkt vom eigentlichen Problem, nämlich dass da ein Zug kommen könnte, ab.

Auch ein Synonym für Wertigkeiten der VerkehrsteilnehmerInnen

Für RadlerInnen und FußgängerInnen besonders ärgerlich war die Tatsache, dass diese "Sicherheitsschikane" nur für sie gegolten hat.

Eine - dem Bügel entsprechende - "Billiglösung" für den Autoverkehr gibt es gar nicht. Aber würde es sie geben, hätte die Stadtgemeinde wohl niemals gezögert, Mehrkosten in Kauf zu nehmen, um für den fließenden Autoverkehr zu sorgen!

Auch das Problembewusstsein für das "Sicherheitsrisiko Bügellösung" hat sich in der Gemeinde erst eingestellt, seit dem der Trampelweg bis zur Bundesstraße nicht mehr zu übersehen ist und auch die AutofahrerInnen auf das Risiko des "Gegenverkehrs" aufmerksam wurden.




Alternativlösungen jahrelang an den Kosten gescheitert

Obwohl sich im Gemeinderat alle einig waren, dass dieser Bügel weg gehört, ist eine Alternativlösung jahrelang am Preis gescheitert.
Natürlich wundert man sich, was an einer Signalanlage 60.000 Euro kostet (und das ist schon stark reduziert gegenüber den ursprünglich kolportierten Kosten!).
Aber auch eine ganz gewöhnliche Ampelanlage kostet so an die 40.000.

Die Gefahr bei Bahnkreuzungen ist besonders hoch: weil der Zug halt nicht so leicht bremsen kann müssen alle anderen fix stehen bleiben, wenn er kommt - insbesondere dann, wenn der Zug nur selten fährt.
Dass hier besondere Sicherheitsvorgaben gelten ist berechtigt - und liegt auch im öffentlichen Interesse, denn die Bahn ist und bleibt das effizienteste motorisierte Verkehrsmittel, das uns zur Verfügung steht.

Harte Bretter für's Mobilitätskonzept

Seit Monaten diskutieren wir über diverse Maßnahmen, die im Mobilitätskonzept verankert werden sollen. In sehr vielen Bereichen herrscht Uneinigkeit - insbesondere, wenn es um die Motivation zum Radln und zu Fuß gehen geht.

Für uns Grüne ist z.B. die sichere Erschließung der Stockerauerstraße für RadlerInnen und FußgängerInnen mit dem Abbau der Bügel nicht abgeschlossen. Wir wollen auch die Motivation schaffen, RAIKA-Kompetenzzentrum, Feuerwehr, Wirtschaftshof, Industriegebiet und Einkaufszentrum an der Stockerauerstraße vielleicht mal mit dem Fahrrad oder zu Fuß anzusteuern.

Mit unseren Forderungen:
- nach einer Verlängerung des Radweges stadtauswärts ab dem Gymnasium und
- nach einer Verlängerung des Radweges ab Mc Donalds (auch wenn sich auch hier bereits ein "Trampelweg" gefunden hat)
stehen wir derzeit noch ziemlich allein da - weil auch da geht's um's Geld. Denn dann bräuchten wir zwei Rad-Bahnkreuzungs-Signalanlagen.

Doch es geht auch da um Sicherheit - auch wenn das den AutofahrerInnen noch nicht so bewusst ist.
Sowohl das RAIKA-Kompetenzzentrum, als auch das Einkaufszentrum sind auf legalem Weg (unter Einhaltung der StVO) zu Fuß und mit dem Rad eigentlich nicht erreichbar! Denn einerseits gibt es die Benützungspflicht des Geh- und Radweges auf der linken Straßenseite - andererseits darf man Straßen lt. StVO (§ 76, Abs.6) nur an Kreuzungen queren oder wenn die Verkehrslage ein sicheres Queren erlaubt.

Der Platz für die Weiterführung eines Geh- und Radweg wäre da - diverse Befragungen haben ergeben, dass auch der Bedarf besteht! Die Verlängerung scheitert in erster Linie an den befürchteten Kosten für den Bahnübergang.

Wir wollen nicht darauf warten, dass das Risiko, das sich aus dieser verdrehten Situation ergibt, auch für AutofahrerInnen sichtbar wird. Denn "die Wahnsinnigen", die sich auch auf der Hauptstraße nicht vom Radln abbringen lassen wollen, werden zum Glück immer mehr - und viele wollen sich schon jetzt in der Stockerauerstraße nicht nur auf's Gymnasium beschränken.