09.02.2015 16:07

Integration

AsylwerberInnen - auch Korneuburg soll sich engagieren!

Miteinander

Wenn jede Gemeinde in Österreich sich um die Unterbringung einer adäquate Anzahl an AsylwerberInnen kümmert, können wir aus der menschenrechtlichen und moralischen Verpflichtung, Flüchtlinge aufzunehmen auch eine Bereicherung für unsere Kultur und unser soziales Miteinander machen.

Gerüchteküche und Tatsachen

Fast jede Woche taucht derzeit ein Gerücht über hunderte Flüchtlinge in Korneuburg auf.
Tatsache ist, dass neben 1-2 Familien, die privat untergebracht sind, aktuell 6 unbegleitete Jugendliche im Landesjugendheim wohnen. Ein Projekt, bei dem privat rd 30 AsylwerberInnen untergebracht werden sollten, liegt derzeit scheinbar auf Eis.

Bei einer milchmädchenhaften Quoten-Umrechnung würde der Anteil für Korneuburg bei 55 AsylwerberInnen liegen (ca 30.000 AsylwerberInnen sind bundesweit zu versorgen). 55 Flüchtlinge - das ist eine Größenordnung, in der bei gut organisierter Betreuung ein sinnvoller Austausch zwischen AsylwerberInnen und KorneuburgerInnen gut möglich ist!

die Politik...

Eigentlich hat die Gemeinde nichts mitzureden, wenn AsylwerberInnen in Korneuburg untergebracht werden.
Es sei denn, sie hat selbst Quartiere anzubieten - was in Korneuburg nicht der Fall ist (uns ist nichts von leerstehenden gemeindeeigenen Gebäuden bekannt).

Wir können uns sollen aber einiges dazu beitragen, dass das Zusammenleben von Flüchtlingen und Wohnbevölkerung möglichst reibungslos ablaufen kann. Das beginnt bei der schulischen Betreuung und geht bis zur Mithilfe bei der Organisation von Deutschkursen oder gemeinnütziger Arbeit für die Flüchtlinge. Einen sehr guten Überblick über diese Möglichkeiten findet sich auf kommunalnet.at>.

Denn eines ist klar: Bedenkt man, dass Flüchtlinge aus Krisenregionen meist traumatische Erlebnisse hinter sich haben, unsere Sprache wohl kaum beherrschen und auch von Gesetz wegen keiner bezahlten Arbeit nachgehen dürfen, so sind Probleme vorprogrammiert. Doch es geht auch anders!

Vorbild ....

Wie die Unterbringung von AsylwerberInnen vorbildlich funktionieren kann, sieht man in der Gemeinde Neustift/Innermanzing. In dieser 1.500-Seelengemeinde sind seit 30 Jahren Flüchtlinge privat untergebracht - im Vorjahr war diese Privatunterkunft mit 45 Menschen so voll wie noch nie.
Doch in Innermanzing werden die AsylwerberInnen nicht als Gefahr, sondern auch als Bereicherung für die Gemeinde gesehen. Beim privat organisierten "Café International" lernen sich Einheimische und Flüchtlinge kennen und verstehen, es gibt Unterstützung beim Deutschlernen u.v.m.

Vom Problem zur Chance

Wir sind der festen Überzeugung, dass auch die Korneuburgerinnen und Korneuburger reif dafür sind, aus dem "Problem" der Asylwerberunterbringung eine Chance zu machen: Eine Chance, durch das Kennen- und Verstehenlernen von Flüchtlingen die eigenen Probleme auch manchmal wieder in der richtigen Größenordnung zu sehen. Eine Chance zum kulturellen Austausch - und eine Chance, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für eine "heile Welt" zu engagieren.

Auf Facebook hat sich aufgrund einer Debatte zum Thema sehr rasch eine die Gruppe: ich bin dabei - KorneuburgerInnen helfen gegründet, die für den Fall, dass Hilfe notwendig ist, unterstützen will. Das sind viele - und das freut uns!

Wenn auch Sie bereit sind, sich einzubringen - schließen Sie sich dieser Gruppe an - oder schicken Sie uns ein Mail - bei Bedarf, werden wir Sie informieren oder anfragen.