13.05.2010 12:04

Jugend & Sport

Wie ein Orkan - Schittenhelm verlässt den Badbeirat

Zusammenarbeit nur, wenn alle nach ihrer Pfeife tanzen - und zwar jetzt und sofort. Wie und wo und ob die bisamberger Kinder künftig ein Frei- und Hallenbad haben, ist der Bürgermeisterin dabei egal!

Bisamberg (bzw. die Bisamberger Bürgermeisterin) steigt aus. Woraus genau, wissen wir nicht (dafür müssen erst die Verträge aus den 70ern gesucht werden) - aus dem Florian-Berndl-Bad halt. Weil Korneuburg nicht sofort die vorgeschlagene Generalsanierung (um gesamt ca. 5,6 Mio) durchführen lassen kann, die natürlich, weil von Frau Schittenhelm vorgeschlagen, das non-plus-ultra ist.

Kaufmännisch betrachtet ist der Ausstieg aus dem Florian Berndl Bad vielleicht verständlich - aber kaufmännischer betrachtet hätte man auch nie ein Frei-und Hallenbad errichten dürfen - denn sowas rechnet sich nun mal nicht. Vielmehr ist es ein Freizeit- und Sportangebot an die Bevölkerung - vor allem für die Kinder - und das kostet Geld!

Wenn Bisamberg jetzt aussteigt, darf Korneuburg "das Service" für die BisambergerInnen mitzahlen - oder wir sperren zu. Ein kluger kaufmännischer Schachzug der Frau Bürgermeister - man könnte aber auch sagen: ganz schön fies. Aber vor allem kann man einen Schluss ziehen: Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit ist mit dieser Bürgermeisterin leider nicht möglich!

Dass der Bau in den 70ern vor allem sparsam durchgeführt wurde, rächt sich schon seit Jahren bei den Energiekosten. Selbstverständlich hat eine energetische Sanierung oberste Priorität - auch für Korneuburg. Die Grünen (GR Stranzl) haben im Badbeirat in den letzten Jahren auch immer wieder dafürgekämpft! Aber wir wollen:

  • keine freihändige Vergabe der Planungskosten bei einem Auftragsvolumen von insgesamt ca. 5,6 Mio (üblicherweise fallen 10 % davon für die Planung an) ist grenzwertig. Selbst wenn ich mir eine Jean kauf, probier ich üblicherweise zumindest eine zweite.
  • klare Prioritätensetzung: die energetische Sanierung macht "nur" etwa ca. 2 Mio aus - etwa der selbe Betrag wäre für Saunaaus- und umbau und eine optische Veränderung des Bades budgetiert. Keine Frage, dass das Bad eine optische Veränderung verträgt - aber das ist dann wirklich eine Frage der Prioritätensetzung - und Korneuburg hat noch ein paar wichtige Baustellen (wie z.B. Kläranlage), die doch etwas dringender sind!
  • bei der energetischen Sanierung das Beste rausholen! Deshalb drängen die Grünen seit Jahren darauf, dass hier mehrere Angebote eingeholt werden! Dass massive Einsparungen möglich sind, ist offensichtlich - ca. 250.000,-- an Energiekosten können mindestens halbiert werden. Da gibt es viele Möglichkeiten - von der Warmwassersolaraufbereitung über Wärmerückgewinnung bis zur PV oder Kleinwindkraft. Logisch wäre, sich aus 2-3 Vorschlägen von Profis das beste Konzept rauszusuchen - und nicht ein vorgelegtes Konzept (das unbestritten positive Ansätze hat) umzusetzen, ohne über den Tellerrand zu schauen.
  • alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie Contracting oder strategischePartner sind insbesondere für die energetische Sanierung möglich - die müssen aber vorbereitet werden.

Der Stil der Bürgermeisterin

Dass der Badbeirat am vergangenen Mittwoch nicht friedlich ablaufen wird, war schon von vornherein klar. Korneuburg hat derzeit keine 5,6 Mio Euro für eine Generalsanierung & Saunaausbau, wir können auch keinen Kredit in dieser Höhe aufnehmen, weil wir ihn einfach nicht bekommen. Dass Bisamberg, bzw. die bisamberger Bürgermeisterin dafür wenig Verständnis hat, war uns schon bewusst. Die Art und Weise, wie Frau Schittenhelm auch mit ihren Parteikollegen umspringt hat mich allerdings doch überrascht. Hätte die "korneuburger Delegation" des Badbeirates nicht schon vorher eine gemeinsame Linie gehabt - der Frontalangriff aus Bisamberg hätte uns zusammengeschweißt.

Auch wenn wir in Details andere Prioritäten haben, so liegt den Korneuburger GemeinderätInnen doch das Wohl der Gemeinde UND der Region am Herzen - umso unverständlicher ist es für uns, wenn es offensichtlich nur drum geht, dass eine Gemeinde auf Kosten der anderen "einspart".

Die Verlässlichkeit der Bisamberger ÖVP als Partner für gemeindeübergreifende Projekte wird somit von den Grünen auf Triple-B heruntergestuft. Nach den Erfahrungen mit der AHS und der Ablehnung der Mitarbeit in der Kleinregion zeigt sich, dass da einfach nichts geht. Jetzt muss geklärt werden, unter welchen Umständen Bisamberg aussteigen kann. Und - ganz ohne Gemeinderatsbeschluss wirds auch für die alleinherrschende Frau Schittenhelm nicht gehen...